Blog & Podcast: Spuren der Zukunft – Denke Global, Handle Lokal – Segeln & Umweltschutz

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Ein Zweimaster liegt jedes Jahr an der Kaimauer in Eckernförde, bereit zum Ablegen für Jugend- und Bildungsreisen. Segeln, Abenteuer auf hoher See, noch dazu auf einem traditionellen Holzschiff. Davon träumen viele Menschen. Für Isabel ist dieser Traum am 10. Juli 2021 in Erfüllung gegangen. Auf der Seute Deern zur Summer High Seas High School 2021 (HSHS – Segelnde Klassenzimmer) segelten wir für 21 Tage durch Dänemarks Seestraßen, das Kattegat, die schwedischen Schären.
Gemeinsam hissten wir die Segel mit der 30-köpfigen Crew, bestehend aus 20 Jugendlichen und 10 Erwachsenen. Täglich schrubbten wir das Deck, erledigten die Backschaft, navigierten unser Schiff und übernachteten manchmal sogar unter freiem Sternenhimmel. Expeditionen auf einsame Inseln, die Freiheit der ruhigen weiten See und die täglichen Aufgaben auf der Seute Deern prägten unsere gemeinsame Zeit. Auf unserer Segelreise habe ich als Naturpädagogin unterschiedliche Lösungsansätze vorgelebt, aufgezeigt, mit den Jugendlichen hinterfragt und bearbeitet. Doch wie gestaltet sich die Welt unserer künftigen Generation? Isabels Neugier und Fragen sind mir eindrücklich aufgefallen, schenken mir Hoffnung. Mit ihren 13 Jahren ist sie bereits taff, humorvoll und sehr zielstrebig. Sie weiß, dass sie für eine lebenswerte Zukunft einstehen möchte und so positioniert sie sich, lebt entsprechend. Unsere Sommerreise mit High Seas High School und dem Jugendsegelschiffahrtsverein Clipper war nicht nur ein Abenteuer, sondern auch die Verbindung zur Natur. Findet am besten selbst heraus, wie einmalig so eine Fahrt sein kann.

Was es für Isabel bedeutete auf dem 82 Jahre alten Gaffelketsch zu segeln und was daran so besonders für sie war, verrät sie mit einem glücklichen Lächeln: „Ich konnte viele unglaublich tolle, nette Menschen kennenlernen und großartige Erfahrungen machen. Der schönste Ort auf unserem Schiff war das Klüvernetz mit den ordentlich gefalteten Segeln und Strängen aus Stahl, von welchen die Segel aufrecht gehalten werden. Dort zu sitzen, den Blick auf das Meer, die schäumende Gischt unter mir, den Seewind im Gesicht und die salzige Luft auf der Zunge waren fantastisch. Mit der Crew von Clipper und HSHS war es ein einmaliges Erlebnis. So konnte ich viele nützliche Dinge, wie Knoten, Backschaft und das Führen eines echten Holzsegelschiffes lernen. Schöne Momente mit neu gewonnen Freund:innen konnte ich erleben und teilen. Darüber habe ich eine neue Leidenschaft entdeckt: das Segeln!“.

Isabel begeistert es, dass man sich auf dem Meer, oft ohne Land zu sehen, befindet, und sich unendlich frei fühlen kann. „Außerdem finde ich, vergeht die Zeit dort ganz anders und man hat einfach immer etwas zu tun und das liebe ich. Unter gehissten Segeln, ganz ohne Motor, gibt es keinen Lärm. Es breitet sich eine friedliche Ruhe auf dem Schiff aus, die durch das Schwingen auf den Wellen noch schöner wird.“, so die junge Seglerin.

Besonders gefiel ihr auch der Landaufenthalt in Marstrand. Die Holzhäuschen erscheinen freundlich im Hellblau und Weiß und passen romantisch strahlend in die Landschaft. Isabel erinnert sich „Dort war die schwedische Natur besonders schön, trotz der kleinen Stadt, hat es ins Bild gepasst.“.

Nach 645 Seemeilen zurück in Deutschland, sind wir weiter in Kontakt geblieben. Isabel lebt auf dem Kattendorfer Hof, ein Demeterbetrieb. Dort habe ich sie besucht und auch sie hat einige Tipps für uns in Sachen Umweltschutz: „ Kauf, wenn du überhaupt Fleisch isst, nur Regionales, Demeter– oder mindestens Biofleisch. Kaufe Dinge, die nicht unnötig in Plastik verpackt sind. Nimm nur Produkte, wo du sicher sein kannst, dass sie nicht an Tieren getestet wurden (Biomarken). Fahre lieber Fahrrad oder Bahn und Bus. Kauf bitte nur noch Demeter– oder Bioschokolade mit Fairtrade-Label.“.

Handyapps wie CodeCheck, ToxFox oder der NABU Siegelcheck helfen dir herauszufinden, was hinter den Siegeln steckt. Für Isabel ist es leicht Gutes für die Umwelt zu tun. Sie fährt morgens über 6 Kilometer mit dem Fahrrad zur Schule. Sie ernährt sich, dank ihrer Eltern, gesund und hochwertig aus demeterbetriebener Landwirtschaft. Beim Kauf von Kosmetikartikeln und Shampoo achtet sie darauf, dass sie nicht an Tieren getestet wurden. Außerdem ermutigt sie Menschen ebenfalls auf die Umwelt zu achten. Ein Beispiel nimmt sich Isabel: „An dir, Peggy, weil ich das, was du tust, toll und vorbildlich finde.“.

Ihr ist es wichtig zu erfahren, was für mich Umweltschutz bedeutet: „Es liegt mir am Herzen, die Umwelt zu schützen. Ich kann mich täglich für die Zukunft unserer Kinder entscheiden. Es ist ungerecht, wenn wir für den kurzen Moment des Konsums das Leben aller Lebewesen dieser Erde gefährden, ja sogar zerstören. Wir gehören auf diesen Planeten, genauso wie alle anderen Lebensformen. Die Tiere, Pflanzen, Steine formen auf natürliche Weise unser zu Hause, lassen unsere Welt lebendig und bunt werden. Wir dürfen das auch. Wir dürfen unser Wissen zum Nutzen, zum Erhalt, zum Schaffen einer gesunden Kulturlandschaft einbringen. Plastikfrei, sauber und kreislauferhaltend können wir leben. Ich bin, wie alle, ein Teil dieser Erde. Am Umweltschutz ist tagtäglich jede:r beteiligt.“. Woran ich mir ein Beispiel nehme und ob wir die Erde retten können möchte Isabel unbedingt erfahren: „Eine große Inspiration ist die Verhaltensforscherin Jane Goodall. Sie wirkt für die Umwelt, Bildung und tut dies in Liebe. Ich denke, dass die Menschen Informationen über den Erhalt, das maßvolle Miteinander im Umgang mit unserer Erde, unserem zu Hause brauchen.“. Ob ich manchmal wütend oder traurig werde fragt mich Isabel, ob ich glaube, dass wir die Welt retten können: „Es braucht die Liebe und daher bin ich manchmal schockiert, erschrecke mich über so viel Folien und Plastikverpackungen. Doch rufe ich bei den Firmen an oder frage beim Filialleiter:innen nach, ob das nicht änderbar ist. Es gibt eine ganz einfache Antwort zum Schutz unserer Erde: Liebe. Meine Motivationen ist eine Weisheit, die mich begleitet „Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann. Tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.“ (Margret Mead). Durch junge Menschen wie dich, verspüre ich die Gewissheit, dass es richtig ist, sich für eine umweltfreundliche Zukunft einzusetzen. Es gilt Menschen zu informieren, zu bilden. Ich leben den Umweltschutz so gut ich kann, lerne selbst neu dazu und engagiere mich in Bereichen der Politik und Umweltbildung. Nur gemeinsam sind wir stark. Es ist wie auf dem Schiff. Es gehören alle dazu, jede Reise ist etwas Besonderes und wir können entscheiden, was wir mit unserer Zeit anfangen. Danke liebe Isabel, für deine Zeit, deinen Tatendrang.

weitere Informationen:

www.peggymerkur.blog

Demeterhof: https://kattendorfer-hof.de/

Segelnde Klassenzimmer (High Seas High School):

https://www.lietz-nordsee-internat.de/de/high-seas-high-school/

Segelverein Clipper: https://www.clipper-djs.org/

Bitte unterstützen, zum Erhalt des Podcasts: https://peggymerkur.wordpress.com/blog-feed/

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